Das Jubiläum: 75. Internationale Vorm-Walde-HZP 2023 in Düren/Voreifel

Am 6. Und 7. Oktober fand die 75. Internationale Vorm-Walde-Herbstzuchtprüfung der Großen Münsterländer – wie schon 2016 – erneut in Düren im Rheinland statt.

Der neue Landesgruppenvorsitzende der Landesgruppe Rheinland, Dirk Gühnemann, hatte mit seinem Organisationsteam das Hotel-Restaurant Rotes Einhorn als Suchenlokal gewählt. Das schöne Haus bot die Möglichkeit, auch die Zuchtschau vor Ort durchführen zu können. Mit großem Spielplatz und Streichelzoo fand man eine familienfreundliche Umgebung vor.

Die Teilnehmer reisten größtenteils am Vorabend der Prüfung an, und so startete das Familienfest der Großen Münsterländer in ungezwungener Atmosphäre.

Am Morgen des 6. Oktober begrüßte Prüfungsleiter die Teilnehmer und interessierten Gäste. Von 21 gemeldeten Hunden waren 20 Hunde erschienen. Ein Teilnehmer konnte aus Krankheitsgründen leider nicht teilnehmen.

Eine Jagdhornbläsergruppe aus Teilnehmern und Richtern leitete das Prüfungsgeschehen ein.


Die Prüfung begann mit der Zuchtschau. 8 Hündinnen und 12 Rüden wurden hier vorgestellt. Rüden und Hündinnen wurden im Wechsel vorgeführt, so dass sie im Anschluss an die jeweiligen Gewässer fahren konnten. Dies erwies sich logistisch als sehr geschickt, so konnten im Anschluss die Wasserarbeiten ohne Zeitverluste durchgeführt werden.

Dreimal konnte ein „Vorzüglich“ im Formwert und viermal die Note „Vorzüglich“ im Haarwert vergeben werden. Zwei Rüden erhielten jeweils ein „Vorzüglich“ in Form- und Haarwert. Die überwiegende Zahl der Hunde wurde mit „Sehr gut“ beurteilt, es gab jedoch auch einige Hunde, die ein „Gut“ erhielten.

Nach der Zuchtschau ging es an das Vorm-Walde-Gewässer, an dem das Sonderfach „Stöbern ohne Ente“ durchgeführt wird. Hier konnten die interessierten Zuschauer die Arbeiten der Hunde von einer Anhöhe aus gut verfolgen. Die Hunde zeigten dabei sehr ansprechende Arbeiten. Es konnte dreimal eine 12 – „Hervorragend“ vergeben werden, 13 Hunde errangen hier ein „Sehr gut“, 3 Hunde zeigten eine gute Leistung. Nur ein Hund erreichte die notwendige Punktzahl von 6 Punkten zum Erhalt des Vorm-Walde-Zeichens nicht. Bedauerlicherweise brach der Führer daraufhin die Prüfung ab.

Das Vorm-Walde-Gewässer

Im Anschluss ging es an ein weiteres Gewässer, dabei wurden die Arbeiten der Hündinnen und die der Rüden an verschiedenen Gewässern durchgeführt.
Alle Gewässer boten beste Bedingungen mit viel Deckung, so dass die Hunde die große Stärke im Wasser eindrucksvoll unter Beweis stellen konnten. Leider schieden 3 Hunde am Wasser aus, 2 Hunde brachten die Ente beim Verlorensuchen nicht, ein Hund bei der Überprüfung der Schussfestigkeit.
Sensationelle 9 mal konnte ein „Hervorragend“ beim Stöbern hinter der lebenden Ente vergeben werden. Weitere 6 Hunde erhielten ein „Sehr gut.“ Dies war eine unglaubliche Demonstration der besonderen Leistungsdichte der GM im Wasser, auf die wir gewaltig stolz sind.

Das Gewässer der Hündinnen

Dr. Caroline Breidenbach am Rüdengewässer

Die beeindruckenden Arbeiten der Hunde führten zu sehr zufriedenen Gesichtern am Abend, und so beschloss man den Abend im Suchenlokal fröhlich und erwartungsvoll gespannt auf den kommenden Tag.

Am Samstag morgen folgte dann die Aufteilung der Gespanne auf die Richtergruppen, und so rückten alle in die umliegenden Reviere ab.
Man fand hier beste Bedingungen vor. Es war angenehm, nicht zu warm bei mäßigen Wind, der Wildbesatz war sehr gut. Die Hunde konnten mehrfach ihre hervorragenden Anlagen, die wunderbare Arbeitsfreude und die gute Vorbereitung durch ihre Führer zeigen. Zwei Hunde erreichten gar eine 12 in der Nase.

Blitz vom Kollog mit Ente

Enno vom Ahler Esch

Ella vom Ahler Esch mit Kaninchen

So war die Stimmung sehr gut, als Richter und Gespanne von der Feldarbeit zum Suchenlokal zurückkehrten, um die Noten im Suchenbüro abzugeben. Letzteres war mit Niklas Hochfeld und Lara Ludewig bestens besetzt. Wir sagen Danke für die geleistete Arbeit! Auch die gesamte Organisation der Prüfung wurde bei der Rückkehr aus den Revieren gelobt.

Während im Suchenbüro die Auswertung der Prüfungsergebnisse startete, wurde nun parallel die Rangierung der Zuchtschau von Gisela Hochfeld, Formwertrichter Oliver Pürkel und Richteranwärter Ralf Buran vorgenommen.


Beste Hündin wurde Carlotta von den Lippwiesen (Führerin Sabrina Elsass), Platz 2 errang Cira vom Forchenhügel (Führer Ingo Herrmann), Platz 3 ging an Cora vom Kuhweg (Führer Dr. Daniel Zinßius).

Bei den Rüden ging der 1. Platz des Besten Rüden an Enno III vom Bußhof geführt von Sven Wilkening, Rang 2 wurde von Yoshi vom Flörbach (Führerin Inga Christensen) belegt, den dritte Platz erhielt Bounty vom Gezeitenstrom (Führer Kay Neumann). Die anschließende Ehrenrunde wurde vom Publikum im schönem Sonnenschein des Spätnachmittags enthusiastisch gefeiert.

Links: Bester Rüde – Enno III vom Bußhof, rechts: Beste Hündin – Carlotta von den Lippwiesen

Entgegen der Planung wurde der Festabend etwas früher als gedacht gestartet. Er begann nicht mit der Begrüßung des Landesgruppenvorsitzenden und Prüfungsleiters Dirk Gühnemann, sondern mit der selbständigen Eröffnung des Büffets durch das Personal des Suchenlokals. Dies rief einige Verwunderung hervor, doch so änderte man eben das Programm, was manch hungrigem Magen sehr entgegen kam.

Nachdem alle gut gespeist hatten, begrüßte der Prüfungsleiter die anwesenden Gäste, die Helfer der Prüfung, sowie Revierinhaber und Revierführer, und besonders auch Adolf Putzki, der in der Landesgruppe Rheinland immer wieder viele Mitglieder bei der Ausbildung ihrer Hunde und durch das Bereitstellen von Übungsmöglichkeiten unterstützt hat und der als ehemaliger Gewinner der Vorm-Walde extra zum Festabend angereist war.

Dann folgte eine besondere Ehrung, die auf der letzten Mitgliederversammlung beschlossen worden war. Zuchtbuchführerin Gisela Hochfeld und Verbandszuchtwart Otger Buß wurden mit der goldenen Ehrennadel des Verbandes geehrt. Tatsächlich hatten die beiden dennoch von der anstehenden Ehrung nichts geahnt und zeigten sich sehr gerührt von dem Dank der Mitglieder für ihre herausragende langjährige Arbeit im Verband.

Gisela Hochfeld (Mitte) und Otger Buß (links) erhalten die goldene Ehrennadel des VGM überreicht von Peter Cosack (rechts)

Endlich war es soweit. Die mit Spannung erwartete Preisverleihung begann. Um alle noch mehr auf die Folter zu spannen, rollte man das Feld von hinten auf.
Doch schließlich konnte der Prüfungssieger gefeiert werden. Das diesjährige Vorm-Walde-Siegergespann wurden die Hündin Elfie Fermi vom Blitzenbach mit ihrem Führer Maximilian Caspar mit einem grandiosen Ergebnis von 207 Punkten (196 Pkt. HZP + 11 vW-Pkt.). Die beiden hatten es nicht leicht gehabt. Erstlingsführer Maximilian war schwer erkältet und die Hündin zudem auch noch läufig. Umso schöner war am Ende dieser Erfolg! Verbunden mit dem ersten Platz erhielt der Führer einen Gutschein, um seinen Hund von Malerin Jarina Kisjes portraitieren zu lassen. Aber auch die weiteren Teilnehmer konnten schöne Preise mit nach Hause nehmen.

V.l.n.r: Prüfungsleiter Dirk Gühnemann, Prüfungssieger Maximilian Caspar und der Verbandsvorsitzende Peter Cosack

Auf dem zweiten Platz landete mit 206 Gesamtpunkten (197 Pkt. HZP + 9 vW-Pkt.) die Hündin Cora vom Kuhweg mit ihrem Führer Dr. Daniel Zinßius. Platz 3 mit insgesamt 205 Pkt. (194 Pkt. HZP + 11 vW-Pkt.) ging an Gerry vom Waidberg, geführt von Wilhelm Franken.

Der Pokal für die Beste Wasserarbeit errang die Hündin Cira vom Forchenhügel mit Führer Ingo Hermann. Die Hündin erreichte sowohl beim Vorm-Walde-Fach als auch beim Stöbern hinter der lebenden Ente die Note „Hervorragend“. Zudem errang sie auf der Zuchtschau den zweiten Platz bei den Hündinnen.

Bester Hund am Wasser – Cira vom Forchenhügel geführt von Ingo Herrmann (Mitte), rechts Peter Cosack, links Niklas Hochfeld

Mit Höchstnoten in sämtlichen Feldfächern erhielt Ella vom Ahler Esch, geführt von Hubert H. Schlichtmann, den Pokal für den Besten Feldhund.

Hubert H. Schlichtmann (rechts) er erhielt den Pokal für den Besten Feldhund, links Züchter Theo Wittenberg

Der Züchterpokal ging an den Zwinger „vom Blitzenbach“ von Hubert Brinkmann aus Merzen-Plaggenschale und wurde stellvertretend vom Führer der Siegerhündin Maximilian Caspar entgegen genommen.

Der Züchterpokal ging an Hubert Brinkmann aus Merzen-Plaggenschale

Der Pokal für den Besten Rüden ging an Sven Wilkening mit seinem Rüden Enno III vom Bußhof. Sabrina Elsass erhielt mit der Hündin Carlotta von den Lippwiesen den Pokal für die Beste Hündin.

Den Pokal für den besten Rüden Enno II vom Bußhof erhielt Sven Wilkening, der Pokal für die besten Hündin Carlotta von den Lippwiesen ging an Sabrina Elsass (Mitte), rechts Zuchtschauleiterin Gisela Hochfeld

Wir gratulieren zu diesen großartigen Erfolgen!

Ganz herzlich möchten wir uns bedanken bei den Revierinhabern, die ihre Reviere zur Verfügung gestellt haben, den kundigen Revierführern und all den fleißigen und überaus engagierten Helfern, die diese Vorm-Walde-HZP zu einem wundervollen Ereignis gemacht haben.

Und – liebe Teilnehmer – euch vielen Dank für die Vorbereitung der Hunde, wir sind stolz auf die sensationellen Leistungen, die ihr mit euren Hunden gezeigt habt.
Am Abend wurde noch lange gefeiert. Es war sehr schade, dass es schon wieder vorbei war, unser schönes Familienfest der Großen Münsterländer. Wir hatten zwei wunderbare Tage. So freuen wir uns nun auf die 76. Vorm-Walde-HZP 2024 in Baden-Württemberg.

Marita León Ohl