Am Pfingstsamstag, dem 7. Juni 2025, fand die Verbandsschweissprüfung unserer Landesgruppe im Bereich des Forstamtes Otterberg statt.
Insgesamt 4 Gespanne hatten gemeldet.

Es handelt sich um:
Inga Christensen mit dem Großen Münsterländer Yoshi vom Flörbach
Britta Näpel mit Rauhhaardackelhündin Die Gretel von Mandelberg
Christa Schaupp mit Alpenländischer Dachsbrackenhündin Feh vom Pritschon sowie
Dr. Marco Gärtner mit Teckelhündin Yade von den kleinen Walde.

Die Prüfungsbeteiligten trafen sich in aller Frühe in Lohnsfeld, wo auch die Richterbesprechung stattfand. Von dort aus fuhr man in das Suchengelände am Otterberg, in dem die Schweissrichter Wilhelm Theisinger, Harald Brenner und Thomas Brinkhöfer die vier Fährten sowie die beiden Ersatzfährten gelegt hatten. Bei feuchtem Wetter zeichnete sich schon bald ab, dass die Aufgabenstellung für die 20- und 40-Stundenfährte für die Gespanne nicht leicht zu bewältigen waren. Leider bestand nur Yoshi vom Flörbach in der 40-Stundenfährte, während die anderen drei Hunde die Prüfung nicht bestehen konnten.

Überraschenderweise erklärte Prüfungsleiter und Richterobmann Franz Reimche später im Suchenlokal, dass es an diesem Tag vier Suchensieger gegeben hätte. Hierzu kam es wie folgt:

In der 40-Stundenfährte zeigte der Große Münsterländer mit seiner Führerin Inga Christensen eine sehr gute Leistung, die die Verbandsrichter mit dem 1. Preis bewerteten. Yoshi arbeitete zusammen mit seiner Führerin ruhig und sicher, verbesserte sich selbständig und setzte sich souverän mit der Fährte auseinander. Er arbeitete schnell aber nicht hastig, zügig aber nicht ungezügelt. Exakt so, wie es die Prüfungsordnung für einen Hund im 1. Preis verlangt.

Bei den beiden Dackeln sowie dem Schweisshund zeigten sich in erster Linie die beiden Führerinnen sowie der Führer in ihrer besonderen Verantwortung für den Hund. Nachdem es in dem äußerst schwierigen Fährtengelände für jeden der Hunde bereits zu einem bzw. zwei Abrufen gekommen war, entschlossen sie sich, jeweils selbständig – und natürlich getrennt voneinander – die Prüfung abzubrechen. Es war jeweils zu einem teils über 100 Meter weiten Entfernen von der Fährte gekommen, das zu einer hohen konditionellen Belastung der Hunde führte.

Britta Näpel hatte z.B. mit ihrer Hündin bereits 1.300 Meter zurückgelegt, obwohl die 1.000 Meter lange Fährte erst zu ca. 500 Metern bewältigt war. Ihre Hündin war sichtlich an einem abgestellten Harvester interessiert und folgte dessen Reifenspur.

Christa Schaupp stellte sich mit großer innerer Anspannung der Prüfung, was sich deutlich auf die Hündin übertrug. Schon ab der Anschussstelle gelang es der Hündin nicht, dem Fährtenverlauf zu folgen. Auch nach dem zweiten Ansatz zeigte sich das Gelände zu schwierig für die Försterin mit ihrem Hund. Als sie von sich aus die Prüfung beendet hatte, kam es zu einem erstaunlichen Wandel im Verhalten der Hündin. Nachdem die Führerin nach ihrem Abbruch die Hündin in den Arm genommen hatte, wachte diese plötzlich auf und lief innerlich befreit mit ihrer Führerin zurück. Wäre die Hündin mit dieser inneren Einstellung zum Kugelriss geführt worden, hätte die Fährte sicher einen ganz anderen Verlauf gehabt.

Yade hatte durch ihren Führer Dr. Marco Gärtner die wahrscheinlich schwierigste Fährte gezogen und zeigte ein paralleles Bild wie „Die Gretel“. Später stellte sich heraus, dass beide oft zusammen trainiert hatten.
Die Richter waren sich darüber einig, dass die Prüfung für beide Dackel „zu früh“ gekommen war.

Im Suchenlokal des Falkensteiner Hofes sass man nach der zeitlich fast 6 Stunden in Anspruch genommenen Prüfung zusammen und sinnierte über das Prüfungsergebnis, das der Schweissrichteranwärter Rainer Walb aufmerksam und fachkundig dokumentiert hatte. Insgesamt fiel der freundliche Umgang aller Teilnehmer untereinander auf. Franz Reimche bedankte sich bei allen, insbesondere auch bei den Eheleuten Melanie und Michael Seifert, die die Schriftlichkeiten sowie die Verpflegung tagsüber übernommen hatten.

Ebenso wurde die Arbeit von Wilhelm Theisinger in der Vorbereitung der Prüfung sowie dem Auslegen der Stücke wurde dankend erwähnt.

Auch wenn nur ein Gespann die Prüfung erfolgreich absolviert hatte, zog Franz Reimche ein positives Resumee, da die Hundeausbildung bei der Vorbereitung auf die Nachsuchenpraxis durch die Fährtenleger und Richter sowie die Hundeführer in ihrem verantwortungsvollen Umgang mit dem Hund eine wertvolle Weiterentwicklung erfahren hat.