73. Internationale Vorm-Walde-HZP in Weng im Innkreis/Oberösterreich

Nachdem die Vorm-Walde-HZP im vergangenen Jahr Corona-bedingt abgesagt werden musste, konnte die internationale Auslese-Herbstzuchtprüfung in diesem Jahr unter 3G-Bedingungen wieder durchgeführt werden. Sie war in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Zum ersten Mal in der Geschichte des Verbandes Große Münsterländer fand die Prüfung außerhalb des Mutterlandes statt. Die Gründung des Weltverbandes GMI im Jahr 2018 führte zu der Einladung des Österreichischen Vereins für Große und Kleine Münsterländer durch ihren Präsidenten Mag. Philipp Ita. 35 Starter aus 5 Ländern waren gemeldet worden, die damit das größte und internationalste Teilnehmerfeld aller bisherigen Vorm-Walde-HZP-en aufwies. Dies sollten jedoch nicht die einzigen Superlative bleiben. In hervorragenden Revieren wurden sensationelle Leistungen gezeigt.

Mit großer Spannung wurde sie erwartet, die erste Internationale Vorm-Walde-HZP, die nicht im Mutterland des Großen Münsterländers selbst durchgeführt wurde.
Der Österreichische Verein für Große und Kleine Münsterländer hatte sich für das Innviertel in Oberösterreich zur Durchführung der Prüfung entschieden. Als Suchenlokal war das Restaurant und Hotel Wirth’s Leithen gewählt worden. Dieses lag sehr praktisch inmitten des Prüfungsgebietes im Grünen, so dass sämtliche Wege angenehm kurz waren. Sowohl Gewässer als auch die Feldreviere befanden sich in unmittelbarer Nähe.
Der Verbandvorsitzende des VGM, Peter Cosack, Der Präsident des Österreichischen Vereins für Große und Kleine Münsteränder, Philipp Ita, und Franz Loderer als Prüfungsleiter eröffneten die 73. Internationale Vorm-Walde-HZP.

Das Prüfungsgeschehen

Traditionell werden am ersten Tag der Prüfung die Zuchtschau und die Wasserarbeiten der HZP sowie das Zusatzfach der Vorm-Walde-HZP, das Stöbern ohne Ente durchgeführt.

Aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen von 16 Rüden und 20 Hündinnen wurde die Zuchtschau parallel in zwei Ringen hinter dem Suchenlokal durchgeführt. Die Leitung hatte österreichischen Spezialzuchtrichter Mf. Univ. Prof. Klaus Lienbacher, der auch der Hauptzuchtwart des Österreichischen Vereins für Große und Kleine Münsterländer ist. Die Bewertung von Form, Haar und Wesen wurde routiniert durchgeführt. 3 Hündinnen und ein Rüde errangen ein Vorzüglich in Form- und Haarwert. Insgesamt 5 mal wurde ein Vorzüglich im Formwert vergeben, 23 mal ein Sehr gut, 7 mal ein Gut. Im Haar, eine besonderen Stärke des GMs, konnten 11 Hunde mit Vorzüglich, und die 24 weiteren Hunde mit Sehr gut bewertet werden.

Es siegten bei den Hündinnen:

  • Platz 1: Idun vom Diebeswinkel, 61/20 v/v 62 cm, Führer: Edmund Haldenwang
  • Platz 2: Guiletta von Bätjers Braake, 46/20 v/v 59 cm, Führer: Konstantin Engel
  • Platz 3: Gesa von Bätjers Braake, 44/20, v/v, 58 cm , Führer: Jan-Gerd Bätjer

Platz 1 bei der Zuchtschau der Hündinnen und den CACA erhielt Idun vom Diebeswinkel geführt von Edmund Haldenwang

Links: 2. Platz der Hündinnen und der Reserve-CACA ging an Guiletta von Bätjers’s Braake mit Führer Konstantin Engel
Rechts: Platz 3: Gesa von Bätjer’s Braake geführt von Jan-Gerd Bätjer

Bei den Rüden wurde wie folgt platziert:

  • Platz 1: Taro vom Sülztal 175/20, v/v, 65 cm, Führer: Sven Nadolny
  • Platz 2: Erlo von den Eisheiligen 105/20 v/sg, 65 cm, geführt von Joachim Labisch
  • Platz 3: Janosch von Steinmetz 89/20 sg/sg, (nicht gemessen) Führer: Stefan Guse

Von links nach rechs: Platz 1 – Taro vpm Sülztal mit Führer Sven Nadolny, Platz 2 – Erlo von den Eisheiligen geführt von Joachim Labisch
Platz 3 – Janosch vom Steinmetz mit Führer Stefan Guse

Es folgten die Wasserarbeiten. Die Organisation der Reviere und der Revierführer hatte der Bereichsobmann West Mf. Georg Kühberger übernommen und mit der Bereitstellung hervorragender Reviere und äußerst kundiger Revierführer ganze Arbeit geleistet. Die Gewässer waren waren sämtlich mit hervorragender Deckung ausgestattet. Breite Schilfgürtel durchzogen die Gewässer, so dass die Hunde nun ihre besondere Stärke im Wasser zeigen konnten.

Sehr bemerkenswert waren die Ergebnisse beim Vorm-Walde-Fach, dem Stöbern im deckungsreichen Gewässer ohne lebende Ente. Die Hunde zeigten in nie erreichter Zahl herausragende Arbeiten. Von den 35 angetretenen Hunden erhielten 5 die Note „Gut“, 19 Hunde erzielten ein „Sehr gut“ und 11 von den 35 Hunden erhielten die Note „Hervorragend“. – Wie begründete einer der Richter die Leistungen: „Wenn es nichts mehr gibt, was man noch hätte besser machen können, dann ist das einfach hervorragend.“ Eine derartig extreme Leistungsdichte bei den jungen Hunden in diesem Fach hat die hohen Erwartungen noch übertroffen.

Aber auch die Wasserfächer der HZP, die Prüfung der Schussfestigkeit, das Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer und die lebende Ente waren ausgesprochen sehenswert. Leider schieden beim Verlorensuchen 4 Rüden aus, die die Ente zwar fanden und aufnahmen, sie jedoch nicht brachten. Die Witterung war dann hier wohl zu verlockend. Bei der Arbeit an der lebenden Ente zeigten die verbliebenden Hunde jedoch ausnahmslos tolle Leistungen. 6 Hunde erhielten für die Arbeit an der lebenden Ente ein „Hervorragend“ – 12 Punkte, 13 Hunde davon das hohe „Sehr gut“, auch alle weiteren Hunde erreichten ein „Sehr gut“. 

Zwei Hunde  – Idun vom Diebeswinkel 61/20 und Eila von der Kiwitzweide 218/20 erreichten sowohl bei der lebenden Ente als auch im Vorm-Walde-Fach eine 12! 

Dann folgte am zweiten Tag die Feldarbeit. Es gab einen Hasenbesatz, von dem wir in Deutschland eher nur noch träumen können. Auch Fasanen waren gut vorhanden. Bei der Feldarbeit wurden – ähnlich der Wasserarbeit – ebenfalls sehr hohe Leistungen gezeigt. Der hohe Wildbesatz ermöglichte allen Hunden immer wieder vielfaches Vorstehen und Nachziehen.

Zwei Hunde versagten jedoch leider beim Bringen auf den Schleppen, ein Hund arbeitete die Schleppe nicht. Erfreulich: Eine Hündin – Abby von der Beizjägerin – konnte im Rahmen der Prüfung auch das Armbrusterhaltabzeichen erringen. Eine vorbildliche Leistung angesichts des sehr hohen Hasenbesatzes. 

Es folgte die Preisverleihung der Vorm-Walde-HZP 2021, vorgenommen von Mag. Philipp Ita, Peter Cosack und Prüfungsleiter Franz Loderer, umrahmt von einer wunderbaren Bläsergruppe. 

Gesamtsieger der Prüfung wurde mit dem Ergebnis von sagenhaften 199 HZP-Punkten plus 10 Vorm-Walde-Punkten = 209 Punkten gesamt der Rüde Zeus Svatoborsky revir mit seinem Führer Jürgen Huber, der diese Prüfung nun bereits zum zweiten Mal gewinnen konnte. Das Gespann errang zugleich auch den Pokal für die beste Feldarbeit. 

Links: Der Züchterpokal ging an Lenka Fialova
Rechts: der Führer des Siegerhundes Zeus Svatoborsky revir – Jürgen Huber, der auch den Pokal für die beste Feldarbeit errang.

Zweiter der Prüfung wurde Gesa von Baetjers-Braake mit ihrem Führer Jan-Gerd Bätjer  HZP 196 Pkt. + vW 12 Pkt. = 208 Punkte. 

Jan-Gerd-Bätjer bei der Preisübergabe durch Mag. Philipp Ita

Punktgleich zu Gesa von Bätjers-Braake kam Eila von der Kiwitzheide auf Platz 3. Sie errang den Pokal für die beste Wasserarbeit mit je einer 12 für die lebende Ente und für die Vorm-Walde-Arbeit.

ls Bester Wasserhund wurde Eila von der Kiwitzheide ausgezeichnet mit ihrem Erstlingsführer Marco Plewe

Insgesamt 13 Hunde – mehr als ein Drittel des Teilnehmerfeldes erreichten 200 Gesamtpunkte und darüber. Dies ist eine sagenhafte Leistung, auf die wir unglaublich stolz sind.

Den Züchterpokal erhielt als Züchterin des Siegerhundes Lenka Fialova. 

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass auch auf dieser Vorm-Wald-HZP zahlreiche Erstlingsführer nicht nur dabei waren, sondern beste Ergebnisse erzielt haben. Wir gratulieren: 

  • Marco Plewe  mit Eila von der Kiwitzweide (208 Punkte, Rang 3), 
  • Dr. Caroline Breidenbach mit  Ilvy vom Tannermoor (205 Punkte)
  • Marcus Jasper mit Bella von den Rotwildweiden (203 Punkte
  • Christian Heickmann mit Ayk vom Wibbelthof (203 Punkte),
  • Claudia Critelli mit Beliz vom Wotansborn  (201 Punkte)
  • Michael Seifert mit Lexi vom Donnersberg (195 Punkte)

Wir möchten uns ganz herzlich bei unseren Gastgebern, dem Österreichischen Verein für Große und kleine Münsterländer mit seinem Präsidenten Mag. Philipp Ita bedanken. Ebenso geht unser Dank an den Leiter der Zuchtschau Mf. Univ. Prof. Klaus Lienbacher, an Bereichsobmann Mf. Georg Kühberger, an unsere tollen Revierführer, an die Revierinhaber für die Bereitstellung der Reviere und an unser Suchenlokal mit seinem freundlichen Personal, an unseren Prüfungsleiter Franz Loderer und die weiteren dahinter stehenden Teams. 

Ihr alle habt uns zwei wundervolle Tage bereitet. Es war etwas Besonderes, in solch hervorragenden Revieren arbeiten zu können und die tolle österreichische Gastfreundschaft geniessen zu dürfen.

Es hat Spaß gemacht, und es hat gezeigt, dass es einen besonderen Reiz hat, mit der Vorm-Walde-HZP bei unseren GM-Freunden im Ausland zu Gast zu sein. Waidmannsheil!

Marita León Ohl