Die Jubiläums-vorm-Walde-HZP 2019 der Großen Münsterländer im Münsterland
Traditionell findet am zweiten Wochenende im Oktober die Internationale Vorm-Walde-Herbstzucht-Ausleseprüfung der Großen Münsterländer statt. Die besten Gespanne des Verbandes waren in diesem Jahr ins Münsterland dem Gründungs- bzw. Ursprungsland des Verbandes Große Münsterländer e.V. gereist, um den Vorm-Walde Sieger 2019 zu ermitteln.

Das Hotel Weissenburg
Für das Jubiläumsjahr 100 Jahre „Verband Große Münsterländer“ war als Suchenlokal im Münsterland die Weissenburg in Billerbeck auserkoren worden. Der Besitzer Tinus Niehoff, auch Führer eines GM, hatte direkt die Unterstützung zugesagt und uns herzlich willkommen geheißen mit einem sehr angenehmem Ambiente mit sehr freundlichem Personal.
Wir haben uns ausgesprochen wohl gefühlt und sagen Danke an den Hausherrn Tinus Niehoff, der uns zu jeder Zeit mit Rat und Tat unterstützt und uns jeden Wunsch erfüllt hat.
Für uns war das schöne Haus in diesem Tagen daher eine „Schwarz-Weissenburg“.
Das Prüfungsgeschehen
Am ersten Tag dem 11.10.2019 wurden sowohl die Zuchtschau als auch alle Wasserarbeiten, d.h. die Vorm-Walde–Arbeit (Stöbern im deckungsreichen Gewässer ohne Ente, analog zum VGP Fach) absolviert.
Die Form, das Haar und das Wesen der Hunde wurden bewertet. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Bei den 29 vorgestellten Hunden wurde für die Form 5 Mal das Prädikat „vorzüglich“ und 16 Mal „sehr gut“ vergeben. Das Haar, ebenfalls eine Stärke des GM, wurde 5 Mal mit dem Prädikat „vorzüglich“ und 23 Mal mit „sehr gut“ bewertet. Die übrigen Bewertungen lagen im Bereich „gut“.
- Zuschauer
- Ringlauf
- Die Hündinnen
Die Rangliste der Rüden wurde angeführt von Becks Hesker´s mit v/g, geführt von Daniel Peters aus Dülmen, gefolgt von William Svatoborsky Revir mit v/sg, vorgestellt von Sascha Müller aus Fürth, und Rubi vom Sülztal mit sg/sg, geführt von Christina Rupp aus Bad Mergentheim.
- Becks Hesker´s geführt von Daniel Peters
- William Svatoborsky Revier vorgestellt von Sascha Müller
- Rubi vom Sülztal geführt von Christina Rupp
Bei den Hündinnen lag Xilla II vom Bußhof mit v/sg vorne, geführt von Wilhelm Breuers aus Vreden. Platz 2 mit v/v erhielt dir Hündin Xella II vom Bußhof, vorgestellt von Hermann Winter aus Rheda-Wiedenbrück und Platz 3 mit v/sg ging an die Hündin Xenta II vom Bußhof, die Norbert Temminghoff aus Vreden vorstellte.
- V. l.: Gisela Hochfeld, Otger Buß, Norbert Temminghoff, Maria Lensker-Watermann
- Hermann Winter (Mitte)
- Wilhelm Breuers
Am ersten Prüfungstag steht neben der Zuchtschau die vW-Arbeit „Stöbern ohne Ente im deckungsreichen Gewässer“ auf dem Plan.
- Eines der beiden Vorm-Walde-Gewässer
Die Wasserarbeit hat im GM-Lager eine sehr große Bedeutung. Durch das Zusatzfach soll dies untermauert werden und es ist mittlerweile ein Merkmal, welches für die Züchter ein wesentliches Auswahlkriterium geworden ist.
Hunde, die in diesem Fach mindestens eine Bewertung mit dem Prädikat „gut“ erreichen, tragen das Kürzel „vW“ vor ihrem Namen (auch in der Ahnentafel vermerkt).

Interessierte Zuschauer am Vorm-Walde-Gewässer
5 Hunde konnten in dem Vorm-Walde-Fach außergewöhnliche Leistungen zeigen. Und so konnte die Arbeit jeweils mit „hervorragend“ bewertet werden. Dieses sind:
- William Svatoborsky Revir CLP/VMO/2102
- Xilla II vom Bußhof 08/18
- Xenta II vom Bußhof 07/18
- Xunja II vom Bußhof 10/18
- Debby vom Hochlartal 281/17
Dabei hatte nach einhelliger Meinung der Richter William Svatoborsky Revir (CLP/VMO/2102), vorgestellt von Sascha Müller die beste vW-Arbeit gezeigt.
Die HZP-Wasserarbeit mit Prüfen der Schussfestigkeit, dem Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer und der Arbeit mit lebender Ente (Müller Ente) war ebenfalls Aufgabe am ersten Prüfungstag.
Es waren zur Freude der Richter, Führer und Zuschauer viele begeisternde Leistungen zu sehen. Beim Fach Stöbern mit Ente wurde 5 das Prädikat „hervorragend, also 12“ vergeben.
Oben: Stöbern mit Ente im deckungsreichen Gewässer
Die Arbeiten Stöbern im deckungsreichen Gewässer und die mit lebender Ente im deckungsreichen Gewässer sind Grundlage für die Ermittlung der insgesamt besten Wasserarbeit. Im Rahmen der Richterbesprechung war man sich schnell einig, dass Xunja II vom Bußhof (10/18), vorgestellt von Herrn Frank Bruns, die beste Wasserarbeit auf dieser vW HZP gezeigt hatte, und so wurde sie zum besten Wasserhund der Prüfung gekürt.

Der zweite Prüfungstag sieht vor, die angewölften Eigenschaften (Anlagen) der Hunde und der Stand der Ausbildung in den sogenannten Abrichtefächern bei der Feldarbeit zu prüfen: Das Vorstehen, der Gebrauch der Nase, die ausdauernde Suche, die Schleppenarbeit und das Bringen von Haar- und Federwild. Dabei haben die Richter auch die natürliche Verbindung des Hundes mit dem Führer (Führigkeit) und den Gehorsam im Auge, das Wesen im Allgemeinen sowie den Gehorsam zu beurteilen.
Die beste Feldarbeit absolvierte Xella II vom Bußhof, die von dem ältesten Teilnehmer der vW-HZP, dem bereits 86-jährigen Hermann Winter, vorgestellt wurde. Das Gespann erreichte in den HZP-Fächern herausragende 199 Punkte. Im Einzelnen waren dies: Stöbern mit lebender Ente 12, Nasengebrauch 12, Suche 11, Vorstehen 11, Führigkeit und Arbeitsfreude jeweils 11.

Bester Feldhund: Xella vom Bußhof geführt von Hermann Winter
Die beste VormWalde-Arbeit zeigte Willian Svatoborsky Revir mit Führer Sascha Müller. Er wurde mit den Ehrenpreis der Landesgruppe Schleswig-Holstein ausgezeichnet.

Beste Vorm-Walde-Arbeit: Willian Svatoborsky Revir mit Führer Sascha Müller
Als Jüngster Führer wurde Constantin Weitkamp von Josef Westermann (Prüfungsobmann des JGHV) ausgezeichnet.

Jüngster Führer: Constantin Weitkamp (links) + Josef Westermann
Das Ergebnis insgesamt war sehr erfreulich und so sah man große Zufriedenheit bei Teilnehmern, Richtern und Zuschauern . In durchweg sehr guten Revieren konnten die jungen Hunde ihre Veranlagungen und ihren Stand der Ausbildung zeigen.
Platz 3 ging an Xella II vom Bußhof, vorgestellt von Hermann Winter, die ebenfalls 205 P. erreichte (HZP 199 P. + vW 6). Platz 2 erreichte Xenta II vom Bußhof mit 205 P. (HZP 193 P. + vW 12), geführt Norbert Temminghoff.

Die Erstplatzierten v.l.: Xenta II vom Bußhof aus Vreden (Platz 2), geführt von Norbert Temminghoff, Becks Hesker´s, geführt von Daniel Peters aus Dülmen (Platz 1) und Xella II vom Bußhof, geführt von dem ältesten Führer der Prüfung, Hermann Winter (86) aus Rheda-Wiedenbrück (Platz 3)

Platz 1: Becks Hesker´s, geführt von Daniel Peters aus Dülmen
Bei dieser Vorm-Walde-HZP erreichte der in Westfalen-West gezüchtete Rüde Becks Hesker´s mit 206 Punkten (HZP 196 P. + vW 10 P.) die höchste Punktzahl und wurde damit vorm Walde Sieger 2019.
Damit konnte ein Gespann aus dem Münsterland den VGM Wanderpokal der Jubiläums – vorm Walde HZP im Münsterland bei der Preisverleihung in Empfang nehmen.
Der Züchterpokal ging mit besten Grüßen an Antonius Hesker aus Dülmen (Bild unten links).
Danke möchten wir sagen an unseren Schirmherrn Herrn Ralph Müller-Schallenberg, an Festredner Uwe Tabel und an den Vertreter des JGHV, Josef Westermann, die mit ihren Beiträgen zum Gelingen des Festabends maßgeblich beigetragen haben. Die Jagdhornbläser Gruppe Hubertus Coesfeld unter Leitung von Herrn Ralf Mertens hat an beiden Abenden mit ihren Jagdsignalen die Bindung zum jagdlichen Brauchtum hergestellt. Sie fanden aufmerksame, dankbare Zuhörer. Die Erläuterungen und Moderation durch Herrn Oster wurden mit großem Interesse verfolgt. Besonderen Dank möchten wir Herrn Oster auch aussprechen für die Komposition einer Großen-Münsterländer-Fanfare für den VGM. Diese wurde an dem Festabend unter Leitung von Herrn Oster von der Bläsergruppe Hubertus Coesfeld uraufgeführt.
Herzlichen Dank auch an Bruno Oelmann für das GM Gedicht! – Bruno Oelmann (Ehrenvorsitzender des VGM e.V.) hat das Gedicht aus dem Jahre 1897 – von Josef Oelmann verfasst unter dem Titel „Der langhaarige Vorstehhund“ – leicht verändert, da zu jener Zeit im Deutsch-Langhaar- Club langhaarige Vorstehhunde in den Farben Braun, Schwarz, Braun-weiß und Schwarz-weiß vereint waren. Erst zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die schwarze Farbe vom Verband Deutsch-Langhaar ausgeschlossen, und die Freunde des schwarzweißen Langhaars gründeten im Jahre 1919 den Verband Große Münsterländer.
Das Gedicht:
Auch in diesem Jahr haben sich an den beiden Prüfungstagen in und um Billerbeck hochveranlagte, passionierte Große Münsterländer Hündinnen und Rüden präsentiert. Auf die Jahrgänge 2017/2018 kann der Verband mächtig stolz sein.
Diese Leistungen sind nur möglich, wenn Beständer ihre Reviere und Gewässer zur Verfügung stellen. Zudem haben sich viele Hände um die Vorbereitung und Organisation verdient gemacht. An dieser Stelle allen recht herzlichen Dank dafür. Nicht unerwähnt bleiben sollte das herrliche Ambiente und die freundliche Atmosphäre in und um unser Suchenlokal der Burg der Schwarz-Weissen, die Weissenburg.
Die Verband Große Münsterländer bedankt sich bei allen Hundeführerinnen und Hundeführern für die Teilnahme an der 72. vorm Walde HZP. Der Leistungsstand unserer Großen Münsterländer, konnte eindrucksvoll demonstriert werden. Sie haben dazu beigetragen, dass dieses traditionsreiche „Familienfest“ das Highlight und das Aushängeschild unseres Zuchtverbandes ist. Dafür ein herzliches Dankeschön.
Für die anstehende Jagdzeit wünschen wir Ihnen viel Waidmannsheil und viel Freude beim Einsatz ihrer Großen Münsterländer.
In einer Vorm-Walde-Galerie sind viele Bilder der Prüfung eingestellt. Zudem sind das GM Gedicht und auch die Fanfare im Downloadbereich hinterlegt zu finden und können dort heruntergeladen werden.
Marita León Ohl und Hans Wackertapp